Rede von 1. Vorstand Josef Steiner in der Rolle des Kulturhauses
Liabe Ehrengäste, liabe Unterneukirchner, liabe Besucher
ein herzliches Griass Good im Namen vom Musik- und Kulturverein Unterneukirchen und mir.
Derf i mi vorstoin? I bin's Kulturhaus von Unterneukirchen.
I bin jetzt 203 Jahr oid und schauts her, wia i wieder da steh
I war amoi Schulhaus, i war Pfarrhaus, i war Altersheim, so ham mi de letztn Jahrzehnte vui gnennt und seit 2006 bin i Kulturhaus. Darauf bin i jetzt stoiz, weil i befördert wordn bin.
Als Schulhaus war's meistens laut mit de Kinder, mit de Pfarrer und eahnane Köchinnen wars a net einfach, als Altersheim, na ja de oiden Leit ham oft grantlt.
Aber jetzt bin i Kulturhaus. Bei mir is jeden Tag Musikunterricht, die Vernissagen san immer a Abwechslung, ja de Kunsstausstellungen verschönern für Wochan meine Wänd. Der Burschenverein, der Theaterstadl, die AufweckeBand, die MusikschuiBand, der Gartenbauverein und das Jugendrotkreuz bringen Leben einer in mei oide Bude. Ah, i hob vergessn, das i wieder hergricht wordn bin. I bin ja wieder neu und no scheena worn wia mei Nachbar, des Haus vom Burgermoaster.
Mei, vui is gredt worn über mi am Stammtisch. De oan woidn mi wegreissn und an Parkplatz auf mein wertvollen Platz macha. Andere wolltn mi im selben Stil neu aufbaun. Vom Herrichtn waren de wenigsten im Dorf begeistert, weil ma des ned dazoin kann und angeblich mehra kost wia a Neubau. I hab ja von Haus aus dicke Wänd und an stabilen Unterbau. So leicht kannt ma mi net wegreissn. Des hot nur da Bürgermeister kennt. Ja, der kennt mi scho lang und hot gwusst wia i baut bin. Mei do war i scho froh, dass er mia geholfen hot.
A Dankschen muass i aber unserm Altburgermoaster Franz Kammhuber sagn, der hot mi gerettet, er hot mi zum Unterneukirchner Denkmal gmacht. Hot aber damals no net gwisst wos aus mia werdn soll.
Mei, schee war's net für mi, de Umbauzeit. Wenn ma untergraben werd, wenn mei Putz abakratzt werd und wenn ma gschliffa und gstricha werd. Stoits euch bloss vor, mit Euch macht mas so. Ihr dad's davon laffa, aber i steck fest im Boden.
Eigentlich hob i mir für mei Alter a ruhigeres Dasein erhofft. I bin eigentlich scho lang in der Rente.
Aber jung schaue wieda aus, gell?
Des wünsch i Dir a, liaba Burgermoaster. Und schaun muasst das'd gsund bleibst, das i Di no lang hob.
Du schaust auf mi, dass außen nix rumsteht, wos net zu mia ghört, dass meine Pflanzen und Bleame rundum gossn wern, das mia koana an Kratzer zuafügt, kurz gsagt, das i immer fein dasteh und koana mehr auf die Idee kimmt, das i weggrissn ghör.
Du host mi wieder fit gmacht für die Aufgaben, die mir wieder bevor stengan.
Die Musiker und Künstler der Kulturregion an Alz und Mörnbach möcht i einladen, dass mich unterhalten. I bin a froh, dass einige Vereine bei mia a Heimat gfunden ham. Da is jeden Tag von da früah bis in die Nacht eine was los.
Dem Musik- und Kulturverein Unterneukirchen trau es zua, dass Musik, Kultur, Kunst und Brauchtum bei mir net bloss a Heimat finden, sondern dass a gelebt und de Leit näher bracht werd.
I gfrei mi heut scho, dass i wieder so guat do steh und zum 2. Mal in meinem Dasein eingweiht werd. Allen möcht i herzlich danken, die dazua beitragn ham. Dem Bund und Land im Rahmen der Städtebauförderung dem Bayer, Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst, der Bayer. Landesstiftung dem Bezirk Oberbayern, dem Landkreis AÖ, der Deutschen Stiftung Denkmalschutz unserer Regierung von Oberbayern, dem Landesamt für Denkmalpflege, dem Landratsamt AÖ und der Kreisheimatpflegerin und vor allem meiner Gemeinde Unterneukirchen und Dir, Burgermoaster. Als kloanen Dank und als Anerkennung für deinen großen Einsatz für mi möcht i dir a Ruhebank an meiner Südseite widmen. Sitz di einfach immer wieda zu mia her, wennst a Ruah suachst oder über deine nächstn Vorhaben nachdenka möchst oder mit deine Bürger hin und wieder an Ratsch machst. Gleichzeitig host an guaten Blick aufs Pfarrhaus zu Don Camillo oder deinem Freund Pfarrer Heribert Schauer.
I wünsch Euch alle no an scheena Tag und bsuachts mi in Zukunft, wenn wos los is bei mia. Dankschen das ihr mir ….dem oiden Haus zughört habts.
Foto: Sepp Steiner