Das Sinnbild des Monats Mai ist der Maibaum. Im alten Brauch verkörpert der Baum das Leben. Er begegnet uns häufig während des Jahres als Ausdruck lebensspendender Kraft.
Es ist Sitte, das der Maibaum von Burschen des Nachbardorfes gestohlen wird, und erst durch eine Spende eines oder mehrerer Fass Bier kann er wieder ausgelöst werden. Vorsichtshalber wird der Maibaum bewacht. Der Baum wird entastet und entrindet. Kränze werden geflochten, die in gleichen Abständen den Stamm schmücken. Die Spitze ziert eine junge Fichte an der bunte Bänder flattern oder eine Krone aus Kunststoffbanden. Zwischen den Kränzen windet sich eine Girlande hoch bis zum Gipfel. Andere tragen ein Zeichen alteingesessener Handwerksberufe: der Wagner und Schmied, Schneider und Schuster, Bäcker und Metzger. Nach dem Maibaumaufstellen schließt sich meist ein Maitanz an.
Drei Jahre darf der Maibaum aus Sicherheitsgründen aufgestellt bleiben, dann muss er wieder durch einen neuen ersetzt werden. Die Maifeste werden jedes Jahr neben dem Maibaum abgehalten.
Bauern-und Wetterregeln im Mai:
- Wenns Wetter gut am 1. Mai, gibt es viel und gutes Heu.
- Fällt Reif am 1. Mai, bringt er im Feld viel Segen herbei.
- Wenns im Mai viel regnet, ist das Jahr gesegnet.
- Wenn im Mai der Holler blüht, wird’s im ganzen Jahre kühl.
(Aus Garten-Literatur)
Lied zum Mai:
Der Mai ist gekommen, die Bäume schlagen aus,
da bleibe, wer Lust hat,mit Sorgen zu Haus.
Wie die Wolken dort wandern am himmlischen Zelt,
so steht auch mir der Sinn in die weite, weite Welt.
Text: Emanuel Geibel (1815-1884), Melodie von Wilhelm Lyra in Anlehnung an eine böhmische Volksweise.
Quellen: cms.vivat.de, Kreisheimatpflege
Foto: Sepp Steiner