Doppelte Premiere und große Schar beim Adventsingen
Gesang und Instrumente stimmen zusammen mit Premieren-Sprecherin auf Weihnachten ein
Unterneukirchen (kam). Das Unterneukirchner Adventsingen zählte nicht nur eine große Schar an Zuhörern, sondern wartete auch mit zwei Premieren in einer Person auf. Birgit Starflinger aus Kastl fungierte nicht nur persönlich zum ersten Mal als Sprecherin eines Adventsingen, sondern war bei der 18. Auflage auch die erste Frau, die in Unterneukirchen diesen Part übernahm. Neben Starflinger sorgten Weisenbläser, Kinderchor, Pürtener Harfenduo, Drent & Herent, Schroffener Stubenmusi und Gmischter Satz für knapp eineinhalbstündige Besinnung und innere Ruhe. Der abwechslungsreiche Abend unter dem Motto „G’sunga, g’spuit und g’lesn auf Weihnacht’n zua“ wurde von ein paar selten oder noch nie gehörten Stücken bereichert.
Als Vorsitzender des Musik- und Kulturvereins (MuKu) begrüßte Sepp Steiner die zahlreichen Gäste. Daraufhin stellte er die teilnehmenden Gruppen vor und dankte der Pfarrei für Überlassung und Beheizung der Christkönigskirche. Eröffnet wurde das 18. Unterneukirchner Adventsingen von den fünf Weisenbläsern Andreas Kamhuber (Kastl), Martin Kainzmaier (Mauerberg), Thomas Kamhuber (Tüßling), Markus Utz und Stefan Reichenspurner (beide Unterneukirchen) der Blaskapelle Unterneukirchen mit dem Stück „Weihnacht, wie bist Du schön!“. Darauf perfekt anknüpfend war das gesamte Programm des Abends aufgebaut.
Mit 15 sichtlich stolzen Sängerinnen und Sängern gab der Kinderchor unter Leitung von Irene Glöckl dem Abend eine ganz besondere Note. Glöckl zur Seite standen als musikalisch Begleitung Erwin Bruckhuber, Thomas Müller und ihr Gatte Hans. Bei Verkündigung und Herbergssuche beeindruckten Sarah Zeiler als Engel, sowie Anna Langlechner und Heidi Kainzmaier als Maria und Josef mit ihren bereits äußerst ausgeprägten Stimmen. Birgit Starflinger brachte bei ihrer Premiere mit Kurzgeschichten und Gedichten zum vergangenen und aktuellen Zeitgeschehen die Zuhörer merklich zum Nachdenken. Den „Gedanken zum Advent“ folgte das „Weihnachtsgeschäft“, woraufhin an den „Weihnachtsfrieden 1914“ erinnerte wurde. Abschließend verdeutlichte sie mit „Den Frieden erhalten“, wie wichtig dieser in der gerade von Hektik und schlechten Nachrichten über Krisen und Kriege in der Welt geprägten Zeit ist. Daraufhin oblag es dem Pürtener Harfenduo mit Antonia Kapsegger und Sophie Langwieder den ersten der insgesamt vier melodisch-besinnlichen Abschnitte aller beteiligten Gruppen mit ihrer zauberhaften Saitenmusik einzuläuten. Ebenfalls zu zweit, aber mit Ziach, Gitarre und Gesang ließ das weithin bekannte bayerisch-österreichische Gesangsduo Drent & Herent aufhorchen. Waltraud Grünwald und Helga Thurner verstanden es prächtig das Kirchenschiff in sich ruhen zu lassen. Als dort wohnhaft gehört Grünwald natürlich auch der Schroffener Stubenmusi an, mit der die Gitarristin im Zusammenspiel mit Theresia Thurnhuber (Zither), Claudia Stadler und Theresia Hechenberger (beide Hackbrett) einfühlsam harmonisch auf die Geburt Christi einstimmte. Zudem berührten auch die Newcomer Teresa Hager (Mörmoosen) und Sophie Segmüller (Burgkirchen/Alz) mit Diatonischer und Harfe als „Gmischter Satz“ nicht nur instrumental, sondern auch gesanglich die Herzen der Besucher.
In seinem Schlusswort bedankte sich Pfarrer Hermann Schächner bei allen Akteuren und wies auf das von der Jugendfeuerwehr von der alten Grenze in Burghausen abgeholte und bereits eingetroffene Licht von Bethlehem hin. Das Friedenslicht hat aktuell allen Ortes eine noch wichtigere Bedeutung denn je. Daher bat das Kirchenoberhaupt um ein gemeinsames Gebet, dass wohlwollend unterstützt wurde. Traditionsgemäß beendeten Musikanten und Zuhörer das Unterneukirchner Adventsingen mit dem Andachtsjodler. Nachdem die Saiten-Gruppen diesen leise anstimmten, stiegen die Weisenbläser ein, woraufhin das gesamte Kirchenrund kräftig mitjodelte. Aus zeitlichen Gründen war der angekündigte Männerdreigesang nicht zugegen. Er hätte dem ohnehin hochkarätige Programm die Krone aufgesetzt. Das es heuer deutlich mehr Besucher als in den letzten Jahren sein könnten, schätzten bereits einige MuKu-Organisatoren. Die großzügige Spendenbereitschaft bestätigte dies, wodurch man davon ausgeht, dass weit über 250 Personen anwesend waren.
Bericht und Foto(s): PresseService Albert Kamhuber