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Karfreitag

Karfreitagsratschn vor der Sakristei

 

 

 

Die Karfreitagsratsch'n, ein Holzgerät, das beim Drehen der Kurbel lärmende Töne erzeugt, wird nur am Karfreitag anstatt der Kirchenglocke vor der Kirche eingesetzt. Die Glocken dürfen am Kreuzigungstag Christi nicht läuten.

Wer in der Familie am Morgen als Letztes aufstand, wurde die Karfreitagsratsch'n. Das war  hauptsächlich unter den weiblichen Familienmitgliedern eine lustige Aufmunterung am Morgen.

Früher gingen in der Karwoche die Kinder mit der Karfreitagsratsch'n von Haus zu Haus. Nachdem sie sich bei den Hausbewohnern bemerkbar gemacht haben, stellen sie sich im Halbkreis vor der Haustüre auf. Alle sprechen den folgenden Spruch: „Wir ratschen, wir ratschen zur Karwochzeit und bitten Euch um a bißl a Aufmerksamkeit“. Die weiteren drei Gesetzl können von einzelnen oder von Zweiergruppen oder auch von allen miteinander langsam und deutlich vorgetragen werden, während dazwischen immer kurz geratscht wird:

ratschen

Wir suchen den Herrn Jesu  - wo ist er zu finden 

Pilatus laßt ihn mit Stricken schon binden

ratschen

Verurteilt, gekreuzigt für unsere Sünden

wo ist Jesus der Herr, wir wollen ihn finden.

ratschen

Vom Grabe erstanden - Christus erlöst das menschliche Leid,

und so wünschen wir Euch allen eine frohe Osterzeit.

ratschen

(Brauchtum im Jahreslauf im Rottal)

 

Anschließend kann den Familien ein geweihtes Palmbüscherl übergeben werden oder ein österliches Andachts- und Gebetsblatt mit einem Palmzweigerl oder es wird eine Strophe eines Karwochenliedes gesungen. Die „Karfreitagsratscher“ verabschieden sich wieder und ziehen weiter.

Geistliches Volkslied:

Für mich nahmst du das Kreuz auf dich, o mein Jesus!

Das Kreuz das du trägst, das rühret mich, o mein Jesus!

O mein Heiland, mein Erlöser von dem Tod,

errette mich aus aller Not, o mein Jesus!

 

Quellen: www.katholisch.de, Kreisheimatpflege

Foto: Josef Schneiderbauer