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Karsamstag

Hl. Grab in der Johanneskirche
Feier der Osternacht

 

 

 

Der Karsamstag ist der Tag der Grabesruhe Christi. Nachdem Jesus am Karfreitag vom Kreuz abgenommen und im leeren Grab des Josef von Arimathäa bestattet wurde, herrschen Trauer und Verzweiflung bei seinen Jüngern.

Die Kirchen sind von allem Schmuck leergeräumt. Der Tabernakel, in dem sonst die Kommunion aufbewahrt wird, steht offen. Dieser Tag ist der einzige katholische Kirchentag des Jahres, an dem keine Messe gefeiert werden darf.

In der Nacht von Karsamstag auf Ostersonntag verwandelt sich die Trauer in Freude. Die Feier der Osternacht ist der Höhepunkt der Liturgie im kirchlichen Jahr. Erst seit 1951 ist die große Feier der Auferstehung nach Einbruch der Dunkelheit erlaubt. Damals legte ein Bescheid aus Rom fest, dass die Osternachtsfeier am Karsamstag  bis auf weiteres erst ab 20 Uhr beginnen darf. Das ist bis heute so geblieben. In vielen Kirchengemeinden ist man dazu übergegangen, die Feier der Auferstehung am frühen Ostersonntagmorgen, kurz vor Sonnenaufgang anzusetzen.

Die Lichtfeier ist der erste Teil der Osterliturgie. Vor der Kirche wird ein Holzfeuer entfacht, ein Ritus fränkischen Ursprungs. Damit sollten heidnische Frühlingsfeuer durch den christlichen Kult verdrängt werden. Die Osterkerze scheint in den antiken Mysterienkulten ihren Ursprung zu haben. Bevor die Kerze brennt, zeichnet der Priester darauf ein Kreuz. An den Enden und im Schnittpunkt der Kreuzarme fügt er fünf  Weihrauchkörner ein – als Zeichen für die fünf Wundmale des gekreuzigten Christus. Die Kerze wird nun am Feuer entzündet und in einer Prozession in die dunkle Kirche getragen. Dabei singt der Priester dreimal „Lumen Christi“ - „Christus, das Licht“.

Die Gläubigen entzünden ihre mitgebrachten Kerzen an der Osterkerze. Danach folgt das „Exsultet“, der älteste Lobpreis auf die christliche Osternacht.

Im Wortgottesdienst werden bis zu neun Lesungen vorgetragen, die Lesung vom Durchzug durch das Rote Meer darf dabei niemals fehlen. In der christlichen Deutung wurde der Durchzug durch das Rote Meer außerdem immer als Bild für die Taufe verstanden: Die Osternacht ist der bevorzugte Tauftermin. 

Nach den alttestamentlichen Lesungen erklingt wieder das Gloria, das während der ganzen Fastenzeit nicht gesungen wurde. Auch die Orgel ertönt wieder und es läuten die Glocken. Nach dem Volksmund sollen sie ja am Gründonnerstag nach Rom geflogen sein.

Die Christen feiern in dieser Osternacht die sogenannte Tauferneuerung, bei der sie jedes Jahr ihr Taufversprechen erneuern. Inzwischen werden wieder einige Kinder auf Bemühung des Pfarrers hin  in der Osternacht getauft.

 

Lied zum Taufbekenntnis:

Fest soll mein Taufbund immer stehn, ich will die Kirche hören.

Sie soll mich allzeit gläubig sehn und folgsam ihren Lehren.

Dank sei dem Herrn, der mich aus Gnad in seine Kirch berufen hat;

nie will ich von ihr weichen.

 

 

Quellen: www.katholisch.de, Kreisheimatpflege

Foto: Josef Schneiderbauer